lunedì 4 aprile 2011

Gedanken zum Roman von Valeria Parrella, Ma quale amore

Gedanken zum Roman von Valeria Parrella, Ma quale amore
Von Ute Hirschegger
Wie lange dauer es und wieviele Menschen und Orte sind notwendig, um sich zu „entlieben“?
Fast ausschließliche Konzentration auf die Arbeit, eine Forschungsreise als Ablenkung und eine fortwährende Auseinandersetzung mit der Vergangenheit wählt die italienische Autorin Valeria Parrella in ihrem neuesten Roman Ma quale amore (aber welche Liebe) als Gegenmittel einer kranken Seele.
Auch ihre Ich-Erzählerin ist Schriftstellerin und bittet ihren Verleger, sie ein Buch über Buenos Aires, Stadt der Leidenschaft und Geburtsstadt des Literaturmeisters J.L. Borges schreiben zu lassen. Sie unternimmt diese Reise allerdings nicht allein, sondern mit ihrem geliebten, aber bereits verlorenen Michele, dessen Zuneigung sie nur noch erahnen, aber schon lange nicht mehr erleben kann.
Michele ist ein phantasievoller Lebenskünstler, der sich selbst als Magier beschreibt und nichts so sehr liebt, wie seine Freiheit und seine Reisen und der der Ich-Erzählerin bis ans Romanende seine Liebe beteuert, allerdings mit den Begleitworten: Ich liebe dich, möchte aber nicht mit dir zusammen sein.“ In Buenos Aires verbringt das Nicht-mehr Liebespaar Momente zwischen Glück und Streit, die Parrella mit vielen Erinnerungen, ironischen Betrachtungen und unerfüllten Sehnsüchten der Ich-Erzählerin ausschmückt. Nach ihrer Rückkehr nach Neapel beendet sie ihr Buch und erhält ein SMS von Michele mit der Botschaft:“Ich übernehme die volle Verantwortung dafür, dass unsere Liebe hiermit beendet ist.“ Während eines Interviews über ihr neues Werk lernt die Erzählerin einen Journalisten kennen, dem sie ihr Buch zusammen mit ihrem Autogramm und ihrer Telefonnummer überlässt. Das Stadium des „Ent-liebens“ geht somit in das des „Ver-liebens“ über.
Parrella bietet dem Leser keine Antworten, aber einige Denkanstöße und eine gewisse ironische Melancholie, wie man sie bereits aus ihren früheren Werken kennt, durchzieht auch dieses Buch.
Valeria Parrella, Ma quale amore, Rizzoli Editore

www.tedescotraduzioni.com

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