mercoledì 20 aprile 2011

Die Ehre und die Passion (V.Teil)

Kapitel 9
Elsa und Sandra am Bett von Damiano (1988)

Nachdem Sandra Elsa nach 40 Jahren wiedersah, lief sie ihr entgegen, umarmte sie und bat sie leise, ihr ins Ohr flüsternd, um Verzeihung für ihre Übertreibungen, die sie hatten leiden lassen: Damiano war dort, ein wirklicher, von der Krankheit zerstörter Schatten von Mann, aber der Blick und der Stil waren immer noch die Alten: Er sagte: „Endlich sehe ich euch wieder, zusammen und in Frieden!“
Elsa drückte ihn ans Herz und sprach, wenn auch ohne Worte, dann doch mit unaufhörlichen Tränen. Damiano schenkte ihr dagegen ein langes letztes Lächeln: „Meine Kleine!“. „Kleine, was haben wir dir angetan?“
Dann gibt es viele andere Sachen, die Elsa und Sandra uns erzählen … und wer weiß, wie viele wir noch zum Schreiben finden.

Elsa und Sandra in Auschwitz in der Erinnerung an ihre gemeinsame Kindheitsfreundin Ruth, die Tochter des jüdischen Uhrmachers (2006)

„An diesem schrecklichen, mit Verbrechen an Gott und der Menschheit beladenen Ort, was ohne einen Vergleich in der Geschichte ist, das Wort zu ergreifen ist fast unmöglich – und es ist besonders schwierig und bedrückend für einen Christen, für einen Papst, der aus Deutschland kommt. In einem Ort wie diesem werden die Worte weniger, im Grunde genommen kann nur noch ein bestürztes Schweigen bleiben – ein Schweigen, das ein innerer Schrei in Richtung Gott ist: Warum, Herr, hast du geschwiegen? Warum hast du das alles gutheißen können? In diesem Stillhalten verneigen wir uns tief in unserem Inneren vor der unzählbaren Reihe von denjenigen, die hier gelitten haben und hier umgebracht wurden; dieses Stillhalten wurde aber dennoch eine laute Frage nach Vergebung und Versöhnung, ein Schrei zum lebendigen Gott, niemals wieder etwas Ähnliches zuzulassen.“ So sprach Papst Benedikt XVI im Konzentrationslager in Auschwitz-Birkenau am 28. Mai 2006.

Elsa und Sandra sind nicht weit vom sprechenden Papst entfernt. Sandra informierte Elsa während ihres Treffens im Krankenhaus von Carrara im Oktober 1988 über den Tod von Ruth und ihrer Familie in Auschwitz: im Jahr 1938 waren sie nach Frankreich ausgewandert, wo sie im Jahr 1943 von den Kollaborateuren von Vichy bei der SS angezeigt wurden. Es begann ihre Odyssee durch verschiedene Lager bis hin zur Hölle von Auschwitz. Sie starb am 25. Dezember 1944, sie war 17 Jahre alt.

Margherita und Elsa erneut vereint nach 64 Jahren (1945 – 2009)

19. August 2009. In der Villa Simoni in der wunderschönen Umgebung der Cinqueterre in Monterosso al Mare (SP) fand die Vorstellung des Romans „Specchi sul lago 1944“ des aus Cortona stammenden Giuseppe Bronzi statt, unter der Anwesenheit der Präsidentin der Gesellschaft für die Treffen der Erinnerung Frau Dr. Gertrud Speer, der Vize-Präsidentin und Sekretärin Frau Prof. Helen Klein, Dozentin für Geschichte in Trier (Deutschland), der Hauptdarsteller des Romans: „Margherita“, „Luciano“ und „Elsa“ und von vielen anderen Mitgliedern der Gesellschaft. Frau Dr. Speer dankte der außergewöhnlichen Mäzenin aller Unternehmungen von Professor Bronzi, Frau Dr. Roberta Sprengler Simoni, Hausherrin, und auch ihrem Ehemann Herrn Dr. Luigi Simoni für seine besondere Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft.
Die Rührung überkam alle, als „Margherita“ und „Elsa“ sich wiedersahen, das erste Mal seit dem 25. April 1945. Von Letzterer gab es keinerlei Nachrichten.
Sie erzählte ihr Leben, einen Roman, dessen Ende noch nicht geschrieben ist, angesichts ihrer Überaktivität, und sie umfasste mehr als 70 Jahre der Geschichte des 20. Jahrhunderts und noch mehr: mit 18 wurde sie Helferin der RSI, dann kam ihre Liebesgeschichte mit Damiano, dem weißen Partisanen und engem Mitarbeiter von Enrico Mattei, anschließend die Identitätskrise und die erneute Befreiung, die keine Phrase von verkaufter Ehre war, sondern die tragende Wahl, sich den christlichen und demokratischen Werten der Partei von De Gasperi, Don Sturzo, Mattei usw. anzuschließen. Sie erlebte das Drama und das Geheimnis vom Tod Enrico Matteis aus der Nähe mit, sie kannte die Pira, Fanfani und Moro, lebte mit großer Leidenschaft in der Zeit des ökumenischen Konzils Vatikan II, und mit ebenso viel Frustration den rückläufigen Kirchenprozess der Wiedereinführung, die ab dem „anderen Wojtyla“ gewollt war. Sie fand nach langen und hartnäckigen Recherchen Damiano wieder, der 40 Jahre zuvor aus ihrem Leben verschwunden war. Sie fand ihn erst im Jahr 1988 wieder, im Krankenhaus von Carrara, wo er 80-jährig an Krebs im Endstadium erkrankt lag.
Heute ist Elsa, geboren im Jahr 1926, 83 Jahre alt, und seit dem Jahr 2000 führt die Witwe mit Hilfe ihrer Kinder in den ostligurischen Bergen eine kleine Gesellschaft für die Befreiung von Drogenabhängigen.
Mit dieser Einstellung haben die Teilnehmer der Zusammenkunft mit ihr zusammen den „via dell’amore“ (die Straße der Liebe) von Riomaggiore bis nach Manarola zurückgelegt: „Mein ganzes Leben“ – sagt Elsa – „ist eine Liebesgeste gewesen, mit unterschiedlichen Hintergründen, die Liebe des Herzens einer Frau.“

INHALTSVERZEICHNIS

VORSTELLUNG von Helen Klein
Vizepräsidentin der Gesellschaft für die Treffen der Erinnerung Seite 5

VORWORT ZU DEN BEIDEN PARALLEL VERLAUFENDEN UND IN WECHSELSEITIGER BEZIEHUNG STEHENDEN GESCHICHTEN
25. April 1945: drei Helferinnen der RSI und die Begegnung
mit ihrem Schicksal Seite 7

KAPITEL 1
Elsa, die gedemütigte Gefangene (Elsa überlebte und …) Seite 9

KAPITEL 2
Margherita, Elvira und Don Enrico Seite 17

KAPITEL 3
Ein Engel für Elsa: Damiano, der weiße Partisan Seite 32

KAPITEL 4
Margherita und Elvira: die Reise Seite 36

KAPITEL 5
Elsa und Sandra erneut beieinander, aber Rivalen bei Damiano Seite 53

KAPITEL 6
Margherita und Elvira: die Gefangenschaft Seite 56

KAPITEL 7
Die Befreiung von Elsa Seite 68

KAPITEL 8
Die Rückschau: Margherita und Luciano (1943 – 44)
und erneut zusammen (2001) Seite 70

KAPITEL 9
Elsa und Sandra am Bett von Damiano (1988) Seite 91
Elsa und Sandra in Auschwitz in der Erinnerung
an ihre gemeinsame Kindheitsfreundin Ruth, die Tochter
des jüdischen Uhrmachers (2006) Seite 91
Margherita und Elsa erneut vereint nach 64 Jahren (1945 – 2009) Seite 9

Traduzione dall’italiano al tedesco di Gianni Casoni e Christine Konstantinidis.

www.tedescotraduzioni.com

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