domenica 3 aprile 2011

Die Beziehung der Italiener zu ihrer Regierung

Die Beziehung der Italiener zu ihrer Regierung

Staat und Regierung : wie die Italiener sie wahrnehmen.
Aufgrund der Tatsache, dass Italien für viele Jahrhunderte fremdbeherrscht war, haben Italiener heutzutage noch eine eigenwillige Vorstellung von einer Regierung. Die Regierung wird auf gar keinen Fall als wohlgesonnenes Organ der Staatsordnung betrachtet, das dem Wohl der Bürger und der Wahrnehmung der italienischen Interessen im In- und Ausland dient. Die Regierung wird hingegen als Fremdkörper verstanden, eine feindsinnige Organisation, zu der niemand eine innere Beziehung hat. Ein Zugehörigkeitsgefühl zu entwickeln scheint kaum zu denken. Die Regierung hat ausschließlich Steuereinnahmen im Sinn, und dieses Geld verschwindet in den Taschen derjenigen, die gerade an den Hebeln der Macht sitzen. Einen Vorteil allerdings hat die Regierung für die Italiener : Sie kann bequem für alle Probleme des Landes zum Sündenbock gemacht werden.
In einer älteren Karikatur wird das Verhältnis der Italiener zu ihrer Regierung recht gut auf den Punkt gebracht : Ein Mann steht an der Türschwelle seines Hauses und schaut in den starken Regen hinaus. Die Bildunterschrift lautet : „ Es regnet. Die Regierung ist wirklich eine Bande von Gaunern. „
Auf den ersten Blick könnte man meinen, dass sich in Italien seit dem Zweiten Weltkrieg unzählige verschiedene Regierungen miteinander abwechselten, aber bis 1994 wurde die politische Landschaft Italiens weitgehend von einer einzigen Partei bestimmt, den Christdemokraten, die sich durch Koalitionen mit verschiedenen anderen Parteien immer an der Macht halten konnten. Cambio di governo erhielt dadurch eher die Bedeutung eines Bäumchen-wechsle-dich-Spiels im Kabinett, als dessen, was im eigentlichen Wortsinn mit „ Regierungswechsel „ gemeint ist. Da auf diese Weise immer klar war, wer eine Wahl gewinnen wird, gewöhnte sich die Überzahl der Italiener daran, immer auf der Seite des Gewinners zu stehen. Die gegenwärtige politische Unsicherheit beruht zum Grossteil darauf, dass das Volk nicht mehr abschätzen kann, welche Partei den Sieg bei einer Wahl davontragen könnte.

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