mercoledì 30 marzo 2011

Die Schönheit der Toskana

Die Natur und die Tiere sind hier etwas, was mich immer wieder begeistert: endlose Olivenhaine mit Bäumen, die einem so alt erscheinen wie die im Garten Gethsemane (was könnten sie für Geschichten erzählen!). Zypressen und Korkeichen bestimmen hier das Landschaftsbild der Höhenzüge und Täler und dann die Weinberge, wohin das Auge reicht – toskanischer Wein ist weltberühmt und, wie wir immer wieder feststellen, zu Recht. Im Sommer sind es die Lavendel- und Sonnenblumenfelder und auch der Mohn setzt bunte Kleckse, eine fantastische Welt. Beim Spaziergang begegnen einem Wildschweine, Stachelschweine, Fasane und auch die Schlange kann man sehen, wenn man sich gebührend verhält. Oft schon hatten wir als Hausgäste auch Skorpione, doch keine Angst, sie sehen nur gefährlich aus. Wir begleiten sie stets nachdrücklich wieder hinaus, denn sie gehören hierher und haben innerhalb des natürlichen Kreislaufs eine Aufgabe zu erfüllen. Auch die Spinnen sind hier etwas größer als gewohnt, doch die wissen wir wegen der lästigen Insekten ebenfalls zu schätzen.
Sehr selten kann man Reh- oder Hirschwild sehen, doch diese wenigen Begegnungen sind uns wegen folgender Geschichte im Gedächtnis geblieben: Auf unserem Nachhauseweg in die Hügel in der Nähe von Arezzo begegneten wir drei Rehen und da wir natürlich unentwegt italienisch lernen mussten, sagte ich zu Norbert: „Schau mal, da sind caprioli“, das italienische Wort für Rehe. Wir freuten uns sehr über diese Begegnung und man lernt ja nie aus. Am nächsten Morgen waren wir wieder auf dem Weg in die Stadt und Norbert meinte: „ Vielleicht haben wir ja heute wieder Glück und sehen die trampolinis von gestern.“ Irgendwie hatte er wohl an Springen gedacht und wollte sich das Wort mit dieser Gedankenverbindung merken. Nun ja, so hatte der Tag wunderbar begonnen, man soll ja jeden Tag lachen, wenn möglich – und gelacht haben wir noch lange und oft darüber.
Zu unserer Wohnung in der schönen Villa gehörte auch ein großer Garten mit Olivenbäumen, Rosen, Hibiskus- und Oleanderbüschen und viel Rasen.
Ein traumhafter Platz für Mensch und Tier also. Das dachte sich wohl auch eine Schildkröte, als sie sich dieses Plätzchen für ihren Mittagsschlaf aussuchte. Doch sie hatte nicht mit uns tierliebenden Menschen gerechnet, die sie fanden und sich große Sorgen machten, wem sie wohl entlaufen sein könnte und was wir nun mit ihr machen sollten, um sie zu retten. Auf unsere Frage nach einem Tierheim in der Nähe ernteten wir nur verständnisloses Kopfschütteln unseres Padrone, das uns sehr hartherzig erschien. Als wir ihm allerdings unser Sorgenkind zeigten, kam er aus dem Lachen nicht mehr heraus und erklärte uns mit Hilfe von Händen und Füßen, dass wir uns hier in einem Naturpark befänden, wo diese Tiere frei leben und nicht selten wären. Kaum vorzustellen, wie es gewesen wäre, wenn wir ahnungslosen Deutschen im Tierheim eine tartaruga hätten abgeben wollen!
Natürlich gab es in unserer Villa auch Haustiere, zwei Hunde und einen schönen alten Kater, er sah aus wie Garfield, der jedoch bald von einem jungen, halbstarken, wunderschönen blaugrauen vertrieben wurde. Es dauerte eine Weile und brauchte viel Geduld bis dieses scheue, in der Wildnis aufgewachsene Tier an den großen Hunden vorbei und über die Dächer durch unser Arbeitszimmerfenster hinein den Weg zu seiner Futterschale fand. Niemals ließ er sich von uns berühren, doch auch noch heute, wir leben schon seit über 4 Jahren an einem anderen Ort, kommt er fast täglich in die Villa, um sich etwas Fressbares abzuholen.
Silvia Sternke

www.tedescotraduzioni.com

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