mercoledì 30 marzo 2011

Die Liebe

Die Liebe wird in Italien sehr ernst genommen – allein 99% der italienischen Liedertexte beschäftigen sich mit diesem Thema Nr.1. Seit Jahrhunderten wird darueber nachgedacht und debattiert, denn was wäre das Leben ohne amore?
Diese tiefschürfenden Erörterungen behandeln eine große Zahl grundlegender Fragen : Welche Auswirkungen hat das Verliebtsein auf die Ernaehrung? Ist die Liebe der Gesundheit zuträglich? Gibt es Liebe ohne Sex? Gibt es Sex ohne Liebe? Gibt es eine alles übergreifende Liebe? Was ist von der freien Liebe zu halten? Das Thema Liebe ist ein weites Feld, zu dem jeder im Land etwas beizutragen hat. Ganze Fernsehserien drehen sich ausschließlich um Paare, die sich lieben, die sich getrennt haben, die wieder zusammengefunden haben, die erfolglos nach Liebe suchen, um Kinder und Liebe, um ältere Menschen und Liebe und um die Liebe um der Liebe willen. Keiner weiß, wie viel Zeit die Italiener mit der Ausübung von Liebe verbringen, aber es steht fest, dass sie sehr viel Zeit damit verbringen, über die Liebe zu sprechen und nachzudenken.
Von Italienern (männlicher Geschlechts) wird erwartet, dass sie sich in einer bestimmten Weise verhalten. Der überaus beliebte ehemalige Staatspräsident Sandro Pertini, dessen Integrität als Staatsmann wie als Privatmann von niemandem angezweifelt wurde, war bekanntermaßen glücklich verheiratet. Als er im Alter von Mitte Siebzig den neuesten Sportwagen von Alfa Romeo bewunderte, äußerte er: „ Was für ein schönes Auto! Aber natürlich nicht für Ehefrauen.“ Das war sehr typisch italienisch.
Ob sie nun ihrem Ruf als „Latin Lovers“, als feurige, südländische Liebhaber, gerecht werden oder nicht, die Italiener sonnen sich in dem Ruhm, den ihre Vorfahren erworben haben, und Millionen von Menschen auf der ganzen Welt sind davon überzeugt, dass Fama und Wirklichkeit übereinstimmen. Es hat jedoch den Anschein, als ob es – trotz aller Bereitschaft – einige Schwierigkeiten bereitet, diesem Ruf gerecht zu werden, angefangen bei vorzeitiger Ejakulation über den Mangel an nötigem Durchstehvermögen bis hin zur Impotenz. Im März 1993 veröffentlichte die überregionale Zeitung La Stampa einen langen Artikel, in dem das Gutachten eines namhaften Instituts für Sexualforschung ausgewertet wurde. Hiernach sollen etwa zwei Millionen Italiener unter einer zumindest zeitweiligen Impotenz leiden. Mit Vorschlägen zur Lösung dieses Problems war man sehr zurückhaltend. Der wirkungsvollste Tip, um hier Abhilfe zu schaffen, lautete, man solle sich bei intensivem Musikhören entspannen.
Die meisten Schimpfwörter stammen aus dem Bereich des Sexualverhaltens. Männer beschimpfen Frauen wegen deren zügelloser und hemmungsloser Sexualmoral, indem sie sie als puttana (Hure) oder ähnliches bezeichnen. Sofern sich Frauen auch einmal auf dieses Niveau der Auseinandersetzung begeben, schmähen sie die Virilität der Männer mit Begriffen wie Schwul, alt oder impotent.
Nichtsdestotrotz lebt die Legende des Latin Lovers immer weiter fort. Italiener (männlicher Geschlechts) können immerhin mit großer Befriedigung in Zeitungsartikeln nachlesen, dass italienische Kondome etwa einen halben Zentimeter länger als die im Ausland hergestellt sind.

www.tedescotraduzioni.com

Nessun commento:

Posta un commento